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Aus für private Schwimmbäder?

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Aus für private Schwimmbäder?

Fakten zum Medienaufreger Anfang Mai 2023:

Groß war die Verunsicherung bei Pool-Besitzern und in der Schwimmbadbranche in Österreich als Anfang Mai in allen relevanten Medien des Landes die Schlagzeile „Verbot für private Schwimmbäder“ die Runde machte.

Aber was steckt dahinter und vor allem, kann so ein Aus für private Schwimmbäder wirklich eintreten?

„Der Klimawandel ist eine Herausforderung. Da darf es weder Denk-noch Technologieverbote geben…“ Derselbe auf die Frage: „Wäre davon (Verbot für den Bau neuer Pools) die ganze Steiermark betroffen? Das kann ich ausschließen“ (ÖVP-Landesrat Johann Seitinger, 04.05.2023, Trinkwasser hat immer Vorrang, Kronen Zeitung).

Das wirkliche Dilemma der regionalen Wasserversorger und in weiterer Folge der Bürgermeister liegt nämlich darin, dass fast alle Pool-Besitzer zur gleichen Zeit das Schwimmbecken befüllen. Hier besteht die Gefahr, dass die Wasserversorgung der Gemeinden zusammenbrechen kann. Die Kombination von gleichzeitiger Erstbefüllung mit einer Trockenperiode könnte also viele Kommunen vor ein Problem stellen.

Seit dem extrem trockenen Jahr 2003 ist die Wahrscheinlichkeit stetig größer geworden, dass durch den fortschreitenden Klimawandel immer häufiger extreme Wetter mit Trockenperioden Einzug halten werden.

Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft hat deshalb im April 2023 mit den Ländern einen Trinkwassergipfel abgehalten, um einen Trinkwassersicherungsplan in Österreich bis Sommer zu erstellen.

Daraus ist ersichtlich, dass Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern in der glücklichen Lage ist, das Trinkwasser ausschließlich aus Grund- und Quellenwasservorkommen beziehen zu können.

Von 100% Trinkwasser in Österreich gehen 75% an die Industrie und Landwirtschaft, 25% gehen an die privaten Haushalte (Quelle Wasserschatz Österreich BMK). Davon werden 5% für das private Pool benötigt, dies entspricht 1,25% vom gesamten Trinkwasser in Österreich (Quelle: ÖVGW 2017, Studie Wave).

Immerhin sollen in Österreich lt. Schätzungen ca. 2,25% des gesamten Trinkwassers in den Leitungen verloren gehen. Umgelegt auf private Haushalte bedeutet dies einen Leitungsschwund von 10 %! (Quelle: Bundesministerium Landwirtschaft, Regionen und Tourismus)

Trinkwasser hat immer Vorrang!

„Die Verantwortung dafür ist nach der österreichischen Verfassung auf die Gebietskörperschaften Bund (Republik Österreich), Bundesländer und Gemeinden aufgeteilt und daher von diesen und den ihnen zugeordneten Behörden wahrzunehmen“ (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, Juli 2023, Trinkwassersicherungsplan)

Was kann ein Poolbesitzer machen, um Trinkwasser bzw. der Versorgung mit Trinkwasser Vorrang einzuräumen?

Die einfachste Lösung ist, sich bei der Inbetriebnahme des Pools von der Masse abzukoppeln und diese gleich nach Ende der Frostperiode durchzuführen. Es spricht nichts dagegen, je nach Gegend und Witterungsverhältnissen den Pool bereits im März oder April sommerfit zu machen. Achtung: Bei Frost muss die Filterpumpe 24 Stunden bzw. bis zum Ende des Kälteeinbruchs durchlaufen!

Manche Gemeinden oder Wasserversorger schreiben vor, dass man Ihnen den geplanten Befüllungszeitpunkt mitteilt. Wenn Sie sich hier zeitlich absetzen wird ihr Terminvorschlag jedenfalls Zustimmung finden. Auf jeden Fall macht es Sinn, hier mit der Behörde zu kooperieren, um Netzüberlastungen zu vermeiden. Bevor wir uns dem zweiten wichtigen Aspekt zuwenden, nämlich dem Vermeiden von Wasserverschwendung, wollen wir über Folgendes informieren:

Warum ist Frischwasser für das Pool wichtig?

Die Zugabe vom Frischwasser ist bei öffentlichen Schwimmbädern Teil der verpflichtend auszuführenden täglichen Pflegeschritte und wird als Teil der Wasseraufbereitung betrachtet. Regelmäßig mit Frischwasser aufbereitetes Poolwasser ist einerseits die Basis für einen einwandfreien Ablauf der Pooldesinfektion und andererseits wird durch die regelmäßige Erneuerung des Schwimmbadwassers verhindert, dass eine erhöhte Schadstoffkonzentration im Becken entsteht. Das bei privaten Pools empfohlene wöchentliches Rückspülen kombiniert mit dem Wiederauffüllen durch Frischwasser entzieht dem Wasser aggressive Nebenstoffen wie Chloride, Sulfate und Nitrate durch Verdünnung.

Wie kann man also sinnvoll Wasser sparen?

Effektiv Wasser sparen kann man, aus unserer Erfahrung heraus, wenn man den Pool statt ihn zur Gänze auszulassen, lediglich vom Winterniveau ausgehend mit Frischwasser auffüllt. Wichtig dabei ist die regelmäßige Rückspülung und in Folge die Nachfüllung mit Frischwasser.

Ein wichtiger Messewert dabei ist die Alkalinität, aber was ist das?

Die Alkalinität definiert das Säurebindungsvermögen im Schwimmbad. Altes bzw. verbrauchtes Wasser hat ein sehr geringes Säurebindungsvermögen und der pH-Wert kann zu schwanken beginnen. Sollte die Alkalinität unter 80 mg/l sinken, so ist die Zugabe unseres Spezialmittels pH-Stabil notwendig. Anschließend kann der pH Wert wieder gut eingestellt und kontrolliert werden. Mehr dazu erfahren Sie hier!

Brunnenwasser ist kein geeignetes Füllwasser und sollte nach Möglichkeit nicht verwendet werden! Das Wasser kann gelöste Metalle beinhalten, neben Ammonium und Mangan, kann auch Eisenoxid vorhanden sein. Dies führt zu grünen Verfärbungen nach Zugabe der Wasserpflege. Sollte nur Brunnenwasser zur Verfügung stehen, so muss man mit einem erhöhten Aufwand bei Pflege und Spezialprodukten rechnen.

Damit man im Frühjahr das Pool nicht aufwendig reinigen muss, ist die richtige Einwinterung Grundvoraussetzung.

Das Wasser muss bis zum Tag der Einwinterung aufbereitet und die Filterlaufzeit aufrechterhalten werden. Werfen Sie auch immer einen Blick auf die Wetterlage und wintern Sie Ihren Pool nicht zu früh ein, sondern machen Sie die Einwinterung auch temperaturabhängig, das Wasser sollte nicht mehr als 15 Grad aufweisen.

FAZIT: Ein generelles Poolverbot als massive Einschränkung der privaten Eigentumsrechte wird im wassereichen Österreich sicher nicht durchsetzbar sein. Ein solches schließt auch Landesrat Seitinger aus. Möglichen lokalen Einschränkungen kann man als Poolbesitzer durch Kooperation mit den Wasserversorgern proaktiv begegnen!

Link zu anderen Medienbeiträge zu diesem Thema

Autor:
Andreas Papp

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