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Private Pools in Österreich – Was ist dran an den Schlagzeilen?

Aus für private Schwimmbäder, Pool Verbot, Trinkwasserversorgung und Swimmingpools, Wassermangel

Private Pools in Österreich – Was ist dran an den Schlagzeilen?

Einordnung eines viel diskutierten Themas seit Mai 2023

Seit Mai 2023 tauchen immer wieder Medienberichte auf, in denen ein mögliches Verbot privater Pools thematisiert wird. Besonders im Frühjahr 2023 kursierte in vielen großen österreichischen Medien die Schlagzeile „Verbot für private Schwimmbäder“ – mit spürbarer Verunsicherung bei Pool-Besitzer und in der gesamten Schwimmbadbranche.

Doch was steckt wirklich hinter diesen Meldungen? Hier einige Fakten zu diesem Thema.

Aber was steckt dahinter und vor allem, kann so ein Aus für private Schwimmbäder wirklich eintreten?

„Der Klimawandel ist eine Herausforderung. Da darf es weder Denk-noch Technologieverbote geben…“ Derselbe auf die Frage: „Wäre davon (Verbot für den Bau neuer Pools) die ganze Steiermark betroffen? Das kann ich ausschließen“ (ÖVP-Landesrat Johann Seitinger, 04.05.2023, Trinkwasser hat immer Vorrang, Kronen Zeitung).

Das wirkliche Dilemma der regionalen Wasserversorger und in weiterer Folge der Bürgermeister liegt nämlich darin, dass fast alle Pool-Besitzer zur gleichen Zeit das Schwimmbecken befüllen. Hier besteht die Gefahr, dass die Wasserversorgung der Gemeinden zusammenbrechen kann. Die Kombination von gleichzeitiger Erstbefüllung mit einer Trockenperiode könnte also viele Kommunen vor ein Problem stellen. Dieses Thema wird auch in einem ECO Beitrag vom 17.7.2025 behandelt. Volle Becken, leere Leitungen – sind Swimmingpools noch zeitgemäß? – Eco vom 17.07.2025 – ORF ON

Seit dem extrem trockenen Jahr 2003 ist die Wahrscheinlichkeit stetig größer geworden, dass durch den fortschreitenden Klimawandel immer häufiger extreme Wetter mit Trockenperioden Einzug halten werden.

Das Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft hat deshalb im April 2023 mit den Ländern einen Trinkwassergipfel abgehalten, um einen Trinkwassersicherungsplan in Österreich bis Sommer zu erstellen.

Daraus ist ersichtlich, dass Österreich im Vergleich zu anderen europäischen Ländern in der glücklichen Lage ist, das Trinkwasser ausschließlich aus Grund- und Quellenwasservorkommen beziehen zu können.

Von 100% Trinkwasser in Österreich gehen 75% an die Industrie und Landwirtschaft, 25% gehen an die privaten Haushalte (Quelle Wasserschatz Österreich BMK). Davon werden 5% für das private Pool benötigt, dies entspricht 1,25% vom gesamten Trinkwasser in Österreich (Quelle: ÖVGW 2017, Studie Wave).

Immerhin sollen in Österreich lt. Schätzungen ca. 2,25% des gesamten Trinkwassers in den Leitungen verloren gehen. Umgelegt auf private Haushalte bedeutet dies einen Leitungsschwund von 10 %! (Quelle: Bundesministerium Landwirtschaft, Regionen und Tourismus)

Trinkwasser hat immer Vorrang!

„Die Verantwortung dafür ist nach der österreichischen Verfassung auf die Gebietskörperschaften Bund (Republik Österreich), Bundesländer und Gemeinden aufgeteilt und daher von diesen und den ihnen zugeordneten Behörden wahrzunehmen“ (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Regionen und Wasserwirtschaft, Juli 2023, Trinkwassersicherungsplan)

Was kann ein Poolbesitzer machen, um Trinkwasser bzw. der Versorgung mit Trinkwasser Vorrang einzuräumen?

Die einfachste Lösung ist, sich bei der Inbetriebnahme des Pools von der Masse abzukoppeln und diese gleich nach Ende der Frostperiode durchzuführen. Es spricht nichts dagegen, je nach Gegend und Witterungsverhältnissen den Pool bereits im März oder April sommerfit zu machen. Achtung: Bei Frost muss die Filterpumpe 24 Stunden bzw. bis zum Ende des Kälteeinbruchs durchlaufen!

Manche Gemeinden oder Wasserversorger schreiben vor, dass man Ihnen den geplanten Befüllungszeitpunkt mitteilt. Wenn Sie sich hier zeitlich absetzen wird ihr Terminvorschlag jedenfalls Zustimmung finden. Auf jeden Fall macht es Sinn, hier mit der Behörde zu kooperieren, um Netzüberlastungen zu vermeiden. Bevor wir uns dem zweiten wichtigen Aspekt zuwenden, nämlich dem Vermeiden von Wasserverschwendung, wollen wir über Folgendes informieren:

Warum ist Frischwasser für das Pool wichtig?

Die Zugabe vom Frischwasser ist bei öffentlichen Schwimmbädern Teil der verpflichtend auszuführenden täglichen Pflegeschritte und wird als Teil der Wasseraufbereitung betrachtet. Regelmäßig mit Frischwasser aufbereitetes Poolwasser ist einerseits die Basis für einen einwandfreien Ablauf der Pooldesinfektion und andererseits wird durch die regelmäßige Erneuerung des Schwimmbadwassers verhindert, dass eine erhöhte Schadstoffkonzentration im Becken entsteht. Das bei privaten Pools empfohlene wöchentliches Rückspülen kombiniert mit dem Wiederauffüllen durch Frischwasser entzieht dem Wasser aggressive Nebenstoffen wie Chloride, Sulfate und Nitrate durch Verdünnung.

Wie kann man also sinnvoll Wasser sparen?

Effektiv Wasser sparen kann man, aus unserer Erfahrung heraus, wenn man den Pool statt ihn zur Gänze auszulassen, lediglich vom Winterniveau ausgehend mit Frischwasser auffüllt. Wichtig dabei ist die regelmäßige Rückspülung und in Folge die Nachfüllung mit Frischwasser.

Ein wichtiger Messewert dabei ist die Alkalinität, aber was ist das?

Die Alkalinität definiert das Säurebindungsvermögen im Schwimmbad. Altes bzw. verbrauchtes Wasser hat ein sehr geringes Säurebindungsvermögen und der pH-Wert kann zu schwanken beginnen. Sollte die Alkalinität unter 80 mg/l sinken, so ist die Zugabe unseres Spezialmittels pH-Stabil notwendig. Anschließend kann der pH Wert wieder gut eingestellt und kontrolliert werden. Mehr dazu erfahren Sie hier!

Brunnenwasser ist kein geeignetes Füllwasser und sollte nach Möglichkeit nicht verwendet werden! Das Wasser kann gelöste Metalle beinhalten, neben Ammonium und Mangan, kann auch Eisenoxid vorhanden sein. Dies führt zu grünen Verfärbungen nach Zugabe der Wasserpflege. Sollte nur Brunnenwasser zur Verfügung stehen, so muss man mit einem erhöhten Aufwand bei Pflege und Spezialprodukten rechnen.

Damit man im Frühjahr das Pool nicht aufwendig reinigen muss, ist die richtige Einwinterung Grundvoraussetzung.

Das Wasser muss bis zum Tag der Einwinterung aufbereitet und die Filterlaufzeit aufrechterhalten werden. Werfen Sie auch immer einen Blick auf die Wetterlage und wintern Sie Ihren Pool nicht zu früh ein, sondern machen Sie die Einwinterung auch temperaturabhängig, das Wasser sollte nicht mehr als 15 Grad aufweisen.

FAZIT: Ein generelles Poolverbot als massive Einschränkung der privaten Eigentumsrechte wird in Österreich nicht durchsetzbar sein. Möglichen lokalen Einschränkungen kann man als Poolbesitzer durch Kooperation mit den Wasserversorgern proaktiv begegnen!

Autor:
Andreas Papp

2 thoughts on "Private Pools in Österreich – Was ist dran an den Schlagzeilen?"

  1. Karl Heinz Enderle sagt:

    Ich habe ein Salzwasser Poolseit 2019 mit den Maßen 7x350x150 ihn mit yleitungseasser gefüllt,aber seitdem nur mit yBrunnenwasser nachgefüllt,ich habe vor 4 Wochen eine wärme Pumpe eingebaut seit dem habe ich Problem mit dem Wasser, Badeanzüge werden gelb,habe ein Mittel gegen Eisen und Kupfer ins Wasser gegeben,es ist so weit wieder ok aber ich bringe trotzdem den Ph Wert trotz Ph + nicht über 6,4 was kann ich da machen?
    Und meine Poolfolie hat am Wasserrad eine Dunkelgrünen Farbstreifen den ich nicht mehr wegbekommen.

  2. Andreas Papp Andreas Papp sagt:

    Sehr geehrter Herr Enderle!
    Danke für Ihre Nachricht.
    Brunnenwasser ist, wie bereits beschrieben, kein ideales Füllwasser für Pools. Es kann erhöhte Mengen an Eisen, Mangan, Kupfer etc. enthalten. Diese Metalle können in Kombination mit pH-Schwankungen zu Verfärbungen führen. Mittel gegen Eisen und andere Metalle binden diese zwar im Wasser, jedoch ist ein korrekt eingestellter pH-Wert dafür essenziell.
    Ideal wäre die Verwendung eines hochwertigen Testgeräts, beispielsweise eines Photometers (z. B. PoolLab 2.0), zur genauen Messung der Wasserwerte – insbesondere der Alkalinität. Gerade bei „älterem“ Poolwasser kann die diese sinken, was die pH-Wert-Regulierung erschwert. Ist der Wert zu niedrig, sollte dieser mit z.B.: mit Cranpool pH-Stabil angehoben werden. Anschließend kann – bei Verwendung eines Sandfilters – ein Flockungsmittel eingesetzt werden.
    Verfärbungen an der Folie sollten mit einem geeigneten Poolreiniger behandelt werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass sich diese dauerhaft nicht vollständig entfernen lassen.
    Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung.
    Mit freundlichen Grüßen
    Ihr Team von Cranpool

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